Felssturz (German Edition) by Stefan Jahnke

Felssturz (German Edition) by Stefan Jahnke

Autor:Stefan Jahnke [Jahnke, Stefan]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2014-09-01T04:00:00+00:00


Ich wollte die grinsende Mine des Ritters Beldenbert nicht sehen. Er pfiff ein Lied und lachte bei jeder Gelegenheit, dass man laufend den Eindruck hatte, er wäre heute so gut gelaunt wie die ganzen Wochen noch nicht, die er inzwischen hier war.

Und was geschehen musste, das geschah nun auch… Der Graf hatte die Nase voll von mir und meinen Verfehlungen. Dabei konnte ich jedes Mal auch genau sagen, warum es zu dieser oder jener Fügung kam. Aber das interessierte nun Niemanden mehr.

„Helgar von Weesenstein, reite und versuche zu retten, was zu retten ist. Ich werde auf Altrathen warten und mich um Mechthilds Sicherheit kümmern. Und auf Neurathen wird Beldenbert, unser heute so gut gelaunter Ritter, nun das Kommando übernehmen. Vielleicht kann er Deine Verteidigungsstrategien noch verbessern, sodass wir keine Angst haben müssen, wenn in Böhmen alles schief geht, wie ich fast erwarte, dann unsere Burgen angegriffen werden!“

Das war die offizielle Version. Inoffiziell meinte er dann noch zu mir, indem er mich zur Seite nahm und in meine Kammer schob.

„Ich weiß, dass es nicht unbedingt Eure Schuld ist, Weesensteiner, aber ich habe keine andere Wahl, wenn ich mein Gesicht nicht vollends verlieren will.“ Er sah bekümmert aus.

„Auch ich will diesem Beldenbert nicht zuviel Macht zukommen lassen. Schon, weil er gerade erst Gunnars Tod verlachte und meinen Sohn vor Mechthild unmöglich zu machen suchte. Sie hat sich das verbeten, kam aber ganz gegen ihre Art heulend wie ein einfaches Frauenzimmer zu mir gerannt. Ich muss sie also aus dem Umfeld dieses Ritters nehmen und ihn beschäftigen, während Ihr und die besten meiner Männer nicht hier sind.“ Düster war seine Miene.

„Bevor Ihr nach Böhmen reitet, Helgar von Weesenstein, geht unbedingt erst noch nach Meißen. Dort sind Dokumente. All meine Dokumente habe ich beim Bischof hinterlegt. Bringt sie mir… und wenn Ihr dafür Euer Leben lassen müsst. Sie allein beweisen meine Ansprüche und all die meiner Familie. Bringt sie her, nachdem Ihr sie bekommen habt. Und ich werde sehen, dass wir hier auf Rathen überleben und uns gut gegen jeden Gegner verschanzen!“ Dabei sah er auf den gerade gehenden, ja fast stolzierenden Ritter.



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